Privatärztliche Zusatzleistungen

Die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlten Leistungen decken nur einen sehr begrenzten Teil der sinnvollen und notwendigen ärztlichen Vorsorge-, Behandlungs- und Therapiemaßnahmen ab.

Moderne Zusatzuntersuchungen können das bestehende Vorsorgeprogramm ergänzen und eine deutlich höhere Sicherheit bieten. Diese nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthaltenen Leistungen sind vom Versicherten selbst zu tragen und dürfen nach § 12 SGB V auch nicht von den Kassen erstattet werden. Sie werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zu einem angemessenen Satz angeboten.

Einige private Versicherungsunternehmen bieten hierfür bereits Versicherungsschutz an. Individuelle Gesundheitsleistungen werden insbesondere im Rahmen einer verbesserten Krebsfrüherkennung und im Bereich der intensiveren Schwangerschaftsüberwachung angeboten.

Krebsvorsorge plus

Krebsvorsorge plus beinhaltet folgende Maßnahmen:

Ultraschalluntersuchung des kleinen Beckens durch die Scheide
Hierbei bieten wir Ihnen die Möglichkeit, die Organe des kleinen Beckens Gebärmutter (Uterus) sowie die Eierstöcke (Ovarien) sonographisch auf nicht tastbare Tumore untersuchen zu lassen. Hinsichtlich der Gebärmutter können Schleimhautveränderungen (Enometriumhyperplasien) auftreten, die ansonsten erst bei eventuellen später auftretenden Blutungen erkannt werden.

Risikofaktoren für sog. Endometriumhyperplasien bzw. Endometriumkrebs sind insbesondere:

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Zuckererkrankung (Diabetes mellitus)
  • Fettleibigkeit (Adipositas)

An den Eierstöcken können sowohl bösartige Tumore im Frühstadium als auch gutartige Tumore oder Zysten erkannt werden. Hier ist auch der Einsatz unseres 3D/4D vaginalen Schallkopfes zur räumlichen Darstellung der Ovarien sehr hilfreich.

Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brustdrüsen
Diese dient zur Aufdeckung von nicht tastbaren Tumoren oder Zysten in der Brust. Dabei setzen wir sowohl den Hochleistungsschallkopf mit 15 MHz sowie die 3D/4D Sonographie ein. Darüber hinaus kann die Farbdopplersonographie Hinweise geben auf eine erhöhte Wachstumsaktivität eines Tumors. Sollte sich bei der Ultraschalluntersuchung ein unklarer Befund ergeben, so wird zur weiteren Abklärung die Durchführung einer Mammographie und ggfls. eine Stanzbiopsie des verdächtigen Tumors veranlasst.

SS-Vorsorge plus

Da die Krankenkassen bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf nur drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft bezahlen, bieten wir Ihnen darüber hinaus im Rahmen des Schwangerschaftsvorsorge plus – Programmes weitere Ultraschalluntersuchungen als sog. privatärztliche Zusatzuntersuchungen an.
Für die gesamte Schwangerschaft entstehen Ihnen Zusatzkosten in Höhe von maximal 5 zusätzlichen Ultraschalluntersuchungen.

3D/4D Ultraschall


Die neueste Ultraschalltechnik ermöglicht es, individuelle Gesichtszüge Ihres Babys bereits vor der Geburt zu sehen. Sie können sich freuen zu sehen, wie Ihr Kind mit den Augen zwinkert, den Mund öffnet und eventuell die Zunge herausstreckt.
Die Ultraschalltechnik erlaubt die Videoaufzeichnung foto-realistischer bewegter Bilder Ihres Kindes im Mutterleib.
Gerne führen wir auf Wunsch die 4D-Ultraschalluntersuchung bei Ihnen durch. Ein unvergessliches Erlebnis.

Wann ist der beste Zeitpunkt?
Grundsätzlich ist diese Untersuchung zu jeder Zeit möglich. Optimal ist die 18.-32. Schwangerschaftswoche.

Was bekomme ich?
Fotoausdrucke und eine CD-ROM mit den bewegten Bildern.

Funktioniert der Ultraschall immer?
Nein! Durch die Lage des Kindes oder durch zu wenig Fruchtwasser ist es aus technischen Gründen manchmal nicht möglich, diese Untersuchung durchzuführen. In diesem Fall bieten wir Ihnen einen 2. Termin an.

First-Trimester-Screening

Das Ersttrimesterscreening ist eine Kombination aus einer einfachen, risikolosen Ultraschalluntersuchung und einer Blutuntersuchung der Mutter.
Die Nackentransparenz (nuchal translucency, NT oder „Nackenfalte“ genannt) ist ein Ultraschallmesswert im Bereich des kindlichen Nackens. Eine leichte Nackenfalte kommt auch bei gesunden Kindern vor. Aufgrund eines Eiweißmangels kommt aber bei gewissen chromosomalen Störungen -insbesondere bei Trisomie 21 (Morbus Down) sowie bei Trisomie18 und 13- eine erhöhte Dehnbarkeit der Haut und damit auch eine erhöhte Nackentransparenz häufiger vor.
Im Rahmen des Ersttrimesterscreenings werden zwei Schwangerschaftshormone, das freie ß-hCG und das PAPP-A, analysiert. Aus diesen biochemischen Ergebnissen und den Ultraschalldaten wird unter Berücksichtigung des individuellen mütterlichen Altersrisikos ein Gesamtrisiko errechnet. Das Ergebnis drückt immer eine individuelle statische Risikoeinschätzung hinsichtlich angeborener genetischer Störungen aus.

Das Risiko, ein Kind mit einer Trisomie 21, 18 oder 13 zu bekommen, steigt mit dem Lebensalter der Mutter. Die häufigste, vom Alter der Mutter abhängige chromosomale Aberration ist Trisomie 21. Hinsichtlich Trisomie 21 liegt die Wahrscheinlichkeit bei einer 20-jährigen Schwangeren am Ende der Schwangerschaft bei 1:1500, bei einer 25-jährigen bei 1:1000, bei einer 30-Jährigen bei 1: 850, bei einer 35-Jährigen bei 1:356 und bei einer 40-jährigen Schwangeren bei 1:97.

Mit dieser für Mutter und Kind ungefährlichen Untersuchung können 9 von 10 betroffene Kinder erfasst werden. Die Risikoberechnung unter Einbeziehung der Blutuntersuchung und des Nackentransparenzmessergebnisses erfolgt in dem Labor, das die Blutuntersuchung durchfährt. Nach wenigen Tagen bekommt der behandelnde Arzt das schriftliche Ergebnis, das dann noch individuell mit der schwangeren Mutter oder beiden Eltern besprochen werden muss. Bei einer auffälligen Risikoeinschätzung kann das Ergebnis durch eine erweiterte Ultraschalluntersuchung oder Fruchtwasserpunktion weiter abgeklärt werden.

Das von uns durchgeführte Ersttrimesterscreening steht unter ständiger Kontrolle durch die FETAL MEDICINE FOUNDATION Deutschland (FMF-Deutschland).
Eine jährlich neu zu erwerbende Zertifizierung durch die FMF-Deutschlands, die von mir seit Jahren immer wieder neu erbracht worden ist, garantiert den hohen fachlichen Standard in unserer Praxis.

PraenaTest (NIPT)

Der PraenaTestR wird als nicht invasiver pränataler Test (NIPT) bezeichnet. Er kann aus mütterlichem Blut folgende Veränderungen im Erbgut des ungeborenen Kindes, sogenannte Chromosomenstörungen, bestimmen:

  • Trisomie 21 (Down-Syndom)
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom)
  • Trisomie 13 (Pätau-Syndrom)
  • Fehlbildungen der Geschlechtschromosomen X und Y (Turner X0,Triple X, Klinefelter Syndrom XXY und das XYY-Syndrom)
  • 22q11.2 Mikrodelektion (DiGeorge-Syndrom)

Grundsätzlich kann der Test bei jeder schwangeren Frau durchgeführt werden. Wann er sinnvoll ist, sollte aber in Ruhe überlegt werden.

Der Test ist bereits ab der neunten Schwangerschaftswoche (9+0 SSW p.m.) möglich, möglicherweise erhöht sich aber die Genauigkeit bei Durchführung des Testes ab der 12+ 0 SSW p.m..

Das Testergebnis wird an den behandelnden Arzt innerhalb von ca. 5 Werktagen geschickt und bedarf dann einer individuellen Besprechung mit der werdenden Mutter oder mit beiden Elternteilen.

Die Sicherheit des Testes wird angegeben hinsichtlich Trisomie 21, 18 und 13 mit 99,8%, d.h. von 1000 untersuchten Proben sollen 998 korrekt bestimmt worden sein. Die Genauigkeit der PraenaTestR zur Bestimmung von Fehlverteilungen der Geschlechtschromosomen X und Y sollen etwas geringer] als bei der Bestimmung von Trisomie 13, 18 und 21 sein.

ThinPrep-Abstrich

Der ThinPrep©-Pap-Abstrich erlaubt eine effektivere Früherkennung von Veränderungen am Muttermund.
Eine verbesserte Technik ermöglicht eine um 60 % höhere Erkennungsrate.
Bei dem herkömmlichen Standardverfahren kommt es häufiger zu Überlagerungserscheinungen von Zellen. Dadurch können diese Zellen nicht oder nicht optimal begutachtet werden. Bei dem neuen Verfahren werden die Zellen vom Muttermund entnommen und dann in ein flüssiges Medium eingebracht. Dadurch entfallen zum einen mögliche Fehler beim Fixieren. Nach entsprechender Reinigung werden zum anderen die Zellen zufallsgerecht so auf den Objektträger aufgebracht, dass aus allen Bereichen der Muttermundsoberfläche, aus denen Zellen entnommen worden sind, auch wirklich Zellen im Untersuchungspräparat vorhanden sind und diese durch Vermeidung von Überlagerungen qualitativ besser zu beurteilen sind (sog. Dünnschichtverfahren).

HPV-Test

Das humane Papillomavirus (HPV) ist ein weit verbreitetes Virus, das Gebärmutterhalskrebs verursachen kann. Etwa 70 % aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden durch HPV hervorgerufen. Mittlerweile sind über 150 verschiedene HPV-Typen bekannt, die in Hochrisiko- und Niedrigrisikotypen unterteilt werden.

Bei vielen Frauen entsteht durch die HPV-Infektion kein langfristiges Problem, da der Körper diese Infektion selbst abwehrt.

Bleibt die Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen aber bestehen, können sich langfristig auffällige Zellen am Gebärmutterhals entwickeln, die zu Gebärmutterhalskrebs entarten können. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft zumindest 13 HPV Typen als krebserregend ein.

Die Niedrigrisiko-HPV-Typen - zumeist die Untergruppen HPV 6 und 11 - verursachen vorwiegend eher harmlose Genitalwarzen.

Neben dem verbesserten ThinPrep©-Abstrich ist der HPV-Test eine zusätzliche Möglichkeit, das Risiko einer möglichen späteren Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen.

Alle Frauen ab 30 Jahren sollten im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge den HPV-Test durchführen lassen. In dieser Altersgruppe tritt Gebärmutterhalskrebs am häufigsten auf, da nicht selten HPV-Infektionen lange Zeit schlummern und nicht erkannt werden.

Bei auffälligem PAP-Test ist die Durchführung einer HPV-Testung im Einzelfall auch eine Kassenleistung.

Blasenkrebstest


Als Ursachen des Blasenkrebses gelten u.a.:

  • langjähriges Rauchen
  • chronische Blaseninfektionen und -irritiationen, Hämaturie
  • beruflicher Umgang mit Färbemitteln in der Gummi- oder Lederindustrie, mit Lösungs- und Treibstoffen
  • nach Bestrahlungen im Bereich des Beckens oder nach Chemotherapie mit Cyclophosphamid

Aufgrund häufiger Symptomlosigkeit sowie anatomischer Unterschiede wird der Blasenkrebs bei Frauen oft viel später erkannt als bei Männern.
Nur 4 Tropfen Urin genügen, um einen Blasenkrebstest in 30 min durchzuführen.

Vor Durchführung des Testes muss immer eine Blasenentzündung ausgeschlossen werden.

Immunol. Stuhltest

Ab 50. Jahren gehört der immunologische Stuhltest inzwischen zur Standarduntersuchung im Rahmen der Krebsvorsorge.

Mit diesem Stuhltest werden schon geringste Mengen von menschlichem Blut erfasst. Gegenüber dem früheren herkömmlichen Stuhltest, der ab dem 50. Lebensjahr im Leistungsumfang der gesetzlichen Kassen enthalten war, zeichnet sich dieser Test durch eine höhere Spezifität (menschliches Blut) sowie durch eine höhere Sensitivität (Genauigkeit) aus.
Ein verbesserter Test bietet höhere Sicherheit.

Da im Rahmen der Krebsvorsorge ab dem 56. Lebensjahr die Wahl besteht, entweder weiter alle 10 Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) oder nur noch alle zwei Jahre einen immunologischer Stuhltest durchzuführen, besteht zwischenzeitlich weiterhin die Möglichkeit, durch eine privatärztliche Leistung diesen immunologischen Test durchführen zu lassen.

Darüber hinaus kann dieser Test als privatärztliche Zusatzleistung z.B. bei familiärer Belastung mit Darmkrebs vor dem 50. Lebensjahr sehr sinnvoll sei.

Der Test hat keine Altersbeschränkung.

Der Test benötigt keine Diät vor Durchführung des Testes.

Es entstehen keine durch Medikamente oder Nahrungsmittel verfälschten Positivergebnisses.

Unnötige Darmspiegelungen können vermieden werden.

Denken Sie bitte immer auch an Ihren Partner!

HIV-Test (Blut)


Zum eigenen Schutz oder zum Schutz des Partners ist es wichtig zu wissen, dass Sie nicht Überträger des ansteckenden HIV-Virus sind, das die Immunschwäche-Krankheit AIDS auslösen kann.

Hormonspiegel


Zur Abklärung der Frage eines Hormonmangelzustandes etwa im Rahmen einer Osteoporose kann eine Hormonanalyse wichtig sein.

Die Kontrolle des Östrogenspiegels kann auch bedeutsam sein im Rahmen der Antikonzeptionsberatung, inwieweit eine Frau zu Beginn der Wechseljahre mit ausbleibender Menstruation noch schwanger werden kann.

Osteoporosemessung

Jede 4. Frau über 50 leidet an Osteoporose. Viele Frauen sind betroffen und wissen es nicht.

Frauen erkranken an Osteoporose 5 x häufiger als an Brustkrebs. 20 % aller Patienten mit osteoporose-bedingtem Oberschenkelhalsbruch sterben innerhalb des ersten Jahres nach dem Bruch. Besondere Risikofaktoren sind Alkohol und Nikotin, Diabetes und Mangelernährung. Es gibt aber auch ein gehäuft familiäres Risiko.

Was kann eine Knochendichtemessung leisten?

  • Sie entdeckt eine Osteopenie bzw. Osteoporose noch vor Auftreten von Frakturen.
  • Sie sagt das Risiko einer späteren manifesten Osteoporose voraus.
  • Sie zeigt die Rate des Knochenverlustes ("Progression") in Kontrollmessungen.
  • Sie dokumentiert die Wirksamkeit einer Behandlung.
  • Sie erhöht die Compliance von Patienten und Arzt

Es ist sinnvoll, frühzeitig das Osteoporoserisiko abzuschätzen, um demzufolge möglichst rechtzeitig entsprechend vorbeugen zu können.

Bei dieser 3-minütigen strahlenfreien Untersuchung wird das Fersenbein der Patientin in ein Wasserbad getaucht und dabei einer Ultraschalldichtemessung unterzogen. Empfohlen wird diese Untersuchung zur Abschätzung des Osteoporose-Risikos ab dem 40. Lebensjahr und früher bei erhöhtem familiären oder sonstigem Risiko. Zur Verlaufkontrolle einer bestehenden Osteoporose sollte ein röntgenologisches Verfahren gewählt werden. Zur Verlaufsbeobachtung Ihrer eigenen Messergebnisse erhalten Sie bei jeder Messung einen individuellen Ausdruck Ihrer Knochendichte im Vergleich zum Normalbefund Ihrer Altersgruppe.

Hinweise zur Osteoporose finden Sie unter Osteoporose erkennen und verstehen

 

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch Toxoplasma gondii, ein bakterien-ähnlicher Mikroorganismus, verursacht wird.

Überwiegend kommt dieser Parasit bei Katzen vor. Infizierte und erkrankte Katzen scheiden mit dem Kot Oozyten (Eier) dieses Erregers aus. Durch Wind oder Staub werden die Oozyten verteilt und auf Gemüse, Obst und Gräser übertragen. Durch direkte Aufnahme der Oozyten auf diesen kontaminierten Nahrungsmitteln können sich Tiere, insbesondere Schweine und Schafe aber auch der Mensch mit Toxoplasmen infizieren. Nehmen Schlachttiere diese Eier auf, so kommt es zur Bildung von Toxoplasmosezysten im Muskelgewebe der erkrankten Tiere, so dass der Mensch sich über den Genuss rohen (z. B. Mett) oder unzureichend erhitzten Fleisches infizieren kann.

Von Bedeutung ist die diaplazentare Übertragung mit der Gefahr einer pränatalen Infektion. Jährlich werden in Deutschland ca. 2000 Kinder geboren, die an zum Teil schwersten Folgen einer in der Schwangerschaft erworbenen Toxoplasmose leiden. Infektionen in der frühen Schwangerschaft können Schäden an fast allen Organen hervorrufen. Besonders betroffen ist das Gehirn. Es kommen auch Fehl- oder Totgeburten vor. Je nach Infektionszeitpunkt und Schwere der Erkrankung kann es auch zu Symptomen wie Wasserkopf (Hydrozephalus), Kalkablagerungen im Gehirn oder Entzündungen der Augeninnenhaut kommen. Darüber hinaus können bei pränatal infizierten Kindern Gelbsucht, Lungenentzündung, Krämpfe oder Gerinnungsstörungen auftreten. Einige dieser Neugeborenen sterben schnell. Bei ungefähr der Hälfte der Kinder, die bei der Geburt keine Anzeichen einer Erkrankung aufweisen, können noch nach Jahren Spätfolgen wie Entwicklungsverzögerungen, geistige Verlangsamung, Aufmerksamkeitsstörungen, Gehörschäden, Augenveränderungen, evtl. Erblindung auftreten.

Für die werdende Mutter verläuft diese Erkrankung in 90% der Fälle unbemerkt oder mit nur geringfügigen grippeähnlichen Beschwerden z.T. mit Schwellungen der Lymphknoten im Nackenbereich. Es gibt jedoch keine typische Symptomatik, die sofort an eine Toxoplasmose denken lässt, so dass diese Frauen gar nicht zu ihrem Frauenarzt in die Sprechstunde kommen, um sich behandeln zu lassen.

Zu Beginn der Schwangerschaft können wir feststellen, ob Antikörper gegen den Erreger gebildet wurden und ggf. eine schützende Immunität vorliegt. Sollte keine Immunität vorliegen, werden regelmäßige Blutkontrollen ca. alle 10 Wochen im Laufe der Schwangerschaft empfohlen.

Der Kontakt mit Infektionsquellen sollte konsequent vermieden werden. Werdende Mütter sollten in der Schwangerschaft das Katzenklo von jemand anderem reinigen lassen. Insbesondere sollten schwangere Frauen auf eine Küchenhygiene achten.

Bei rechtzeitiger Diagnosestellung ist die Infektion gut behandelbar.

Cytomegalie (CMV)

Das Cytomegalievirus gehört zu den Herpesviren. Wie alle Herpesviren verbleibt das Virus nach der Erstinfektion lebenslang im Körper und kann unter bestimmten Umständen wieder aktiviert werden (Reaktivierung). Eine Erstinfektion der Schwangeren mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) verläuft in 80% unauffällig und stellt für die werdende Mutter eher keine Gefahr dar.

Das Hauptrisiko besteht aber für das ungeborene Kind in der Frühschwangerschaft. In 40-50 % der Fälle wird die Infektion auf das ungeborene Kind übertragen (kongenitale CMV-Infektion). In 13% der Fälle erfolgt eine Schädigung des ungeborenen Kindes. So kommen infizierte Kinder häufig mit einem geringen Geburtsgewicht zur Welt und fallen durch einen kleinen Kopf (Mikrozephalus) auf. Es kann zu einer Verkalkung des Gehirns kommen. Verzögerte körperliche und/oder geistige Entwicklung ist oft Folge einer Primärinfektion der Mutter in der Schwangerschaft. Es kann auch zu Hörverlust und Schädigungen der Augen beim ungeborenen Kind kommen.

Das Risiko für eine Mutter-Kind-Übertragung ist nach Erstinfektion sehr viel höher als nach einer Reinfektion oder Reaktivierung. Die kongenitale CMV-Infektion ist die häufigste infektiöse Ursache für eine geistige Behinderung und eine nicht-erbliche Hörstörung im Kindesalter. 50 % der bei der Geburt auffälligen Kinder haben dauerhafte Folgeschäden.

Etwas mehr als die Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter hat noch keine Infektion mit Cytomegalievirus durchgemacht und ist deshalb nicht vor einer Erstinfektion geschützt. Etwa eine von 100 ungeschützten Frauen infiziert sich erstmals mit CMV in der Schwangerschaft. Dieses Risiko ist unter bestimmten Umständen höher (zum Beispiel bei engem Kontakt zu Kleinkindern - Kindergartenkinder).